Rezensionen 10.01.2016

Throwers - Loss [Golden Antenna Records]

Auf ihrem zweiten Album »Loss« legt die Dark-Hardcore-Band Throwers eine nahezu perfekte Zusammenstellung der verschiedenen musikalischen Richtungen, in die die Band sich bisher bewegt hatte, vor.

Throwers haben sich schon vor einigen Jahren in den Leipziger Hardcoreschuppen und Punkrockkellerlöchern herumgetrieben und reihen sich ein in eine Menge von interessanten lokalen Bands wie Vyst oder Oaken Heart, die ebenfalls eine düstere Abart von Hardcore, die von Black und Doom Metal sowie von Crustpunk beeinflusst ist, spielen. Throwers sind zudem nicht ganz unschuldig hinsichtlich des Wachstums dieser Szene, da ihre Mitglieder in der Leipziger Hardcorekonzertszene äußerst umtriebig waren, Konzerte mit geschätzten Bands wie Celeste oder Heaven In Her Arms auf die Beine gestellt haben und auch zuvor schon in den Bands Men In Search Of The Perfect Weapon, Perth Express und Black Freighter aktiv waren.

 

 

Auf dem neuen Throwers-Album »Loss« – ihr zweites nach »Prosaic Materialists / Rudimentary Bodies« von 2012 – bringt die Band ihre verschiedenen Einflüsse zu einem zwar recht dichten, aber dadurch immer abwechslungreich bleibenden und unerwartet sich bewegenden Album zusammen. Anstatt auf generischen Songstrukturen herumzureiten, wechseln Throwers immer zum richtigen Zeitpunkt wieder die Richtung. An einigen Stellen fühlt man sich sogar an die beinahe unerreichten Converge erinnert, wenn etwa im Song »Der Makel« ultraschnelle Chaos-Parts durch nicht-enden-wollende Gitarren- und Bass-Riffs abgelöst werden, denen dann wieder Postrock-artige Melodien folgen. Death-Metal-Riffs wie in »Unarmed« folgt Sludge-mäßiges Geschrubbe in »Assigning« woraufhin im Closer »Nevermore« Black-Metal-Einflüsse, die an die Labelkollegen Sun Worship erinnern zu hören sind. Die letzten Minuten des Stücks und damit des Albums wirken in ihrer Sturheit ein wenig wie eine Erlösung nachdem das Albums sich in soviele Richtungen bewegt hat. Obwohl nur sieben Songs stark entgeht einem nach dem ersten Hördurchgang noch durchaus eine ganze Menge, sodass mehrmaliges Hören hier noch einmal viel offenbaren kann. 

 

 

»Loss« erscheint am 15. Januar 2016 über Golden Antenna Records.

 

 

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Text: Aiva Kalnina