Artikel 01.09.2015

How to do something new. Nillson beim "Pop-Kultur" Festival 2015.

Es war ein Gefühl von Unberechenbarkeit, das einem am ersten Tag dieses Nachfolgeformats der Berlin Music Week entgegenschwappte. Das erste Mal ins Berghain, diesen Klotz der Berliner Clubkultur zwischen Warschauer Brücke und Ostbahnhof von innen erleben, das erste Mal "Pop-Kultur" in Form einer Mischung aus Festival, Showcase und Branchentreff, dazu unzählige Acts, die noch nie eine Bühne in Deutschland betreten hatten oder die man zuvor nur in anderer Konstellation kannte.

Auch für die Musicboard Berlin GmbH um Geschäftsführerin Katja Lucker, die gemeinsam mit Martin Hossbach und Christian Morin die "Pop-Kultur" formidabel kuratierte, war es nicht gänzlich abzusehen, was die drei Premierentage bringen mögen. Neugier und Aufbruch legten sich über das Gelände des Berghains. "Berghain? Das klingt wie Schmelzkäse." Ente, treuer Begleiter und Teilzeit-Keyboarder/Drummer der Band Schnipo Schranke, hat das beste Zitat der "Pop-Kultur" 2015 beigesteuert. Berghain, das mag wie Schmelzkäse klingen. Berghain, das war an diesen drei Tagen vor allem aber Schmelztiegel der internationalen Popkultur. Tatsächlich blieben beim Festivalprogramm keine Wünsche offen und ich hatte größte Mühe, mir aus der Vielfalt an Acts einen realisierbaren Timetable zu basteln. 

Bei all dem Ungewohnten war es schön, mit Altbekanntem zu starten. Sven Regener und Andreas Dorau kann popkulturell wohl nur noch wenig überraschen. Als die beiden auf der Bühne der Schlackehalle des alten Heizkraftwerks standen und aus der Autobiographie des Zweitgenannten ("Ärger mit der Unsterblichkeit") lasen, Anekdoten aus dem Musikbusiness erzählten und grandiose Kurzfilme aus dem Frühwerk Andreas Doraus präsentierten, wünschte man sich, dass sie die "Pop-Kultur" alle drei Tage als Juroren in Waldorf-und-Statler-Manier begleiteten. Ihre Erzählungen von der Neuen Deutschen Welle bis heute, ihre Einblicke in die Champagner-Zeiten der Majorlabels, ihr pointierter Blick auf die soziale Situation von Musikern – all dies ebnete einen goldenen Start in das Festival und ließ Regener & Dorau ein bisschen zu den Elder Statesmen der Popkultur werden.

Ein Kennzeichen der Popförderung Berlins ist die nachhaltige Substanz der Stipendiatenprogramme. Komponist Pantha du Prince, bürgerlich Hendrik Weber, war 2014 durch die Unterstützung des Musicboards in Los Angeles. Bei seiner umfeierten Rückkehr mit dem neuen Bandprojekt The Triad schmiegte sich der exzellente Neo-Romantik-Techno an die Hallenwände des Berghains. Für den Moment glaubte man, dass Musik nur noch an diesem Ort stattfindet sollte. 

Zentralheizung of Death des Todes sind dann aber nicht nur da, um von der Halle am Berghain in eine kleinere Location, die Kantine, zu wechseln, sondern auch, um den Tagträumereien nach Pantha du Prince die Stirn zu bieten. Wurden alle Songs der Band geschrieben, als in einem bitterkalten Winter die Zentralheizung ausfiel? Vor lauter Wut auf die Hausverwaltung, so könnte man meinen, entstand das Gesamtwerk, das sich im Grunde auf mehrere Songs verteilt, im wesentlichen an diesem Abend im Berghain aber zu einer langen Garagepunk-Oper zusammenwuchs. Trotz und Energie – dieses Bild einer ausgepowerten, zufriedenen Band, die das erste Mal Dreck auf den "Festivalrasen" Kantine brachte, wollte man gerne einrahmen und mit nach Hause nehmen.

The Pre New waren ebenso laut und dreckig, wenngleich um einiges verstörender. Mit ihrer selbstbenannten "Music For People That Hate Themselves" sind sie in punkto Ablehnung gegenüber Bankern und Upper Class in einer Reihe mit den Sleaford Mods. Ihre Bandidee steht für strikte Opposition gegen Snobismus und für das Selbstbewusstsein der Geächteten: "We are The Pre New. This is what we do." Wenn ihr nicht auf uns hören wollt, dann bringen wir euch eben dazu, auf uns zu hören. Die fünf Londoner zelebrierten ihren experimentellen Auftritt mit ungewohntem, aber extrem nach vorne gehendem, elektronischen Sound und Gossen-Attitüde ohne dem Publikum auch nur fünf Blicke zu schenken. Arroganz der Working Class as we like it.

Die Nerven beschließen den ersten abwechslungsreichen Festival-Tag. Derzeit sind Julian Knoth, Max Rieger und Kevin Kuhn in der deutschen Musiklandschaft ja kaum zu übersehen. Es sei den Neulingen von Glitterhouse Records gegönnt, dass dies nicht nur ein kleiner Orkan ist, der in Kürze vorüberzieht. Diese Scharfsinnigkeit dafür, als Band im positivsten Sinne eine Marke darzustellen und diese Texte, die so dicht aus feinen Worten gestrickt sind, machen die Stuttgarter zu einem Erlebnis. Man wünscht sich, dass der zielstrebige Post-Punk eine gute Balance zwischen Eigenständigkeit und Eingängigkeit findet. Letzteres fehlt zeitweise noch für den Erfolg bei einem etwas größerem Publikum. In dieser Nacht im Berghain bewiesen sie aber, dass sie noch längst nicht alles gesagt haben.

Eine absolute Bereicherung für das Festival stellte am zweiten Tag Mariya Ocheretianskaya dar. 1986 in Moskau geboren und in Tel Aviv aufgewachsen, bezeichnet sie sich selbst als "progressive, feministische Bohemienne". Mittlerweile lebt sie in Berlin. Als Mary Ocher stand sie am zweiten Festivaltag mit Your Government auf der Bühne des Berghains. Beim Anblick der Künstlerin dachte man direkt an die Isländerin Björk. Fest stand zumindest, dass sowohl für Björk als auch für Mary Ocher das Wort "Exzentrik" erfunden wurde. Das Kostüm, das weit mehr als eine Bühnenkleidung, sondern ein Statement für Do It Yourself war. Die Stimme, die weit mehr als Gesang von sich gab, sondern operesk durch die Kantine schwebte, hier und da stockte und sich orientierte, am Ende aber ein faszinierendes Gesamtbild abgab. Ja, diese Mary Ocher, dachte man, passt perfekt zur "Pop-Kultur", weil sie die Genre- und Grenzüberschreitung in persona ist und für die Diversität der Berliner Musikszene steht.

Im Vergleich dazu wirkten Schnipo Schranke fast schon bodenständig, wenngleich Bodenständigkeit ein Attribut ist, das man mit Daniela Reis und Fritzi Erst nicht unbedingt als erstes in Verbindung bringt. (Ente haben wir ja bereits zu Beginn des Beitrags zitiert.) Schnipo Schranke haben sich vor gar nicht allzu langer Zeit auf den Weg von Frankfurt/Main nach Hamburg gemacht und in der Hansestadt mit Unterstützung der Szene-Granden Gereon Klug, Frank Spilker und nicht zuletzt Rocko Schamoni einen Stil für ihre Musik erschaffen, den man sonst nur in der untersten Ecke der Zeitschriftenläden am Bahnhof findet. Schnipo Schranke sind das Gegenteil von Zensur. Sie singen über Obszönes, ohne dabei jemals an Provokation zu denken. Sie reißen Mauern ein und behaupten großkotzig, die Gründerinnen einer neuen Schule zu sein. Die Menschen beim Konzert in Berlin liebten sie dafür nicht nur ein bisschen, sie liebten sie übertrieben.

Die Iren von Girl Band  übrigens ist kein Mitglied der Band weiblich – mochten mich anschließend nicht so zu überzeugen wie ihre britischen Nachbarn von The Pre New am Tag zuvor. Zu sperrig und knorrig war der experimentelle Auftritt von Dara Kiely, Daniel Fox, Alan Duggan und Adam Faulkner, der zwar für den Moment eine unglaubliche Verve, aber wenig nachhaltig Faszinierendes zu bieten hatte.

Die U20-Band Mourn holten mich danach schon wieder eindeutig mehr ab. In einem Alter, in dem andere noch in Schülerbands spielen und Songs von The Offspring covern, boten die Vier einen erwachsenen Rock, der nicht mehr an Nachwuchswettbewerben teilnehmen muss. Grungig, erdig und mit der ausreichenden Menge an Hooklines versehen: Mourn sind im etablierten Rockzirkus angekommen und haben ihr Talent längst in Können umgemünzt. Just von der katalanischen Provinz nach Barcelona umgezogen, wird die Band bestimmt zeitnah erneut ihren Weg auf deutsche Bühnen finden. Augen offen halten!

Als dann Messer die Bühne betraten, fühlte man sich zunächst an Die Nerven vom Tag zuvor erinnert. Aber simple Vergleiche wie dieser werden der Münsteraner Band nicht gerecht. Zwar schlagen sie wie ihre Kollegen in die gleiche Post-Punk-Kerbe, Sympathisanten von Fehlfarben erkennen jedoch, dass hier ein politischer Impetus – wie ihn die Düsseldorfer Schule hatte  touchiert wird. Messer stehen in dieser Tradition und auch ästhetisch spiegelt sich der künstlerische Ansatz, der weit über musikalisches und textliches Schaffen hinaus geht, bei ihrem Auftritt wider. Psychedelisch-kunstvolle Reflektionen wurden auf die Bühne gerichtet, im Mittelpunkt Sänger Hendrik Otembra, der sich in Gestik und Mimik teils vom Publikum ab- und dann wieder direkt zuwendete: "Und am Ende dieser Worte, werd' ich damit leben müssen, dass ich der bin, der ich bin." Dieses wertvolle Konzert hätte gut und gerne im Ratinger Hof stattfinden können, hat aber auch so seine Bedeutung vollends entfaltet. 


Das Außergewöhnliche an der "Pop-Kultur" war auch, dass die Veranstalter den Besuchern Freiräume gaben, um sich mit den aktuellen Herausforderungen der Musikszene auseinanderzusetzen. Welche Relevanz das neue Format für den Musikstandort Deutschland hat, bewies die Tatsache, dass Gäste wie der Bundesjustizminister Heiko Maas und der VIVA-Gründer und Bundesbeauftragte für kreative und digitale Ökonomien, Dieter Gorny, bei dem Festival präsent waren.

"Die Zukunft des Urheberrechts" war das Thema eines einstündigen Talks, den Silke Super moderierte und an dem neben Maas und Gorny auch die Managerin der Labels Domino und Mute, Anne Haffmans, sowie der Betreiber der Labels Shitkatapult und Meteosound, Daniel Meteo, teilnahmen. Ein Fazit der Diskussion war, dass die Musikwirtschaft konsequent legale Vertriebsmodelle fördern müsse. In einem Talk, der in 60 Minuten verständlicherweise nur an der Oberfläche des Problems kratzen konnte, waren sich die vier Diskutanten einig, dass es für den Erfolg von neuen Modellen maßgeblich ist, die Zahlungswege und Einnahmequellen von illegalen Portalen auszutrocken. Große, deutsche Wirtschaftsunternehmen schalten über Verteilerschlüssel Werbeanzeigen auf rechtswidrigen Plattformen  dies müsse unterbunden werden, so Heiko Maas.

Als Aufgabe der Politik sah er, die Rahmenbedingungen für einen fairen Wettbewerb zu schaffen. Die Preissetzung bei den Monatspauschalen für Streaming sollte das Urheberrecht allerdings nicht regeln, in diesem Punkt sei die Musikwirtschaft gefordert. Eben hier erkannte Daniel Meteo ein Problem. Wie kommt man aus der Discountmentalität wieder heraus und bringt Hörer dazu angemessene Beträge für Musik zu zahlen? Für eine gerechte Vergütung der Musikschaffenden bedarf es einer starken Interessensvertretung, so ein Ergebnis des Talks. Nur so könne den unberechtigten Nutznießern in der Branche Paroli geboten werden.

Wie international die Popmusik mittlerweile ist, zeigte sich einmal mehr bei der ersten Band, die wir am dritten Tag sahen. Cristobal & The Sea wurden just vom Berliner Label City Slang gesignt. Die vierköpfige Band aber stammt aus Frankreich, Portugal, Spanien und England und präsentierte am Abend in der Halle am Berghain verträumten, zuckersüßen Rock mit Folk- und Easy-Listening-Einflüssen. Nach einigen Bands der härteren Gangart an den Tagen zuvor war dies ein gelungener Auftakt für den anschließenden Höhepunkt des dritten Festivaltages: Sophie Hunger.

Es war nicht das erste Mal, dass die Schweizerin unter Beweis stellte, was für eine begnadete Musikerin sie ist. Mit hinreißenden Coverversionen von "Purple Rain" und "Le Vent Nous Portera" und Songs, die den Gestus einer großen Open-Air-Bühne haben, die man sich aber auch genau so gut in gemütlicher Baratmosphäre vorstellen kann, bespielte sie das Berghain mit Exzellenz. "Wir werden danach alle Häufchen Elend sein, weil das hier der Höhepunkt ist.", sagte sie zunächst auf die Band und sich selbst gerichtet. Auch das Publikum hätte den Satz aber so unterschreiben können. 

Dass dies nicht der Schlusspunkt der drei Tage war, sondern sogar um 0 Uhr noch einmal diskutiert wurde, spricht für die "Pop-Kultur". Die Session zu 35 Jahren Spex war nicht nur eine Revue des seit dreieinhalb Jahrzehnten popkulturell so bedeutsamen Magazins, sondern in erster Linie war eine Problemstellung, die sich nur mühsam aufzulösen scheint und der sich die Popindustrie in den nächsten Jahren konfrontativ stellen muss, das Thema.

Noch immer liegt der Frauenanteil in der Musikwirtschaft weit unter 50 Prozent. Für eine Branche, die sich gerade im Indiebereich Vielfalt auf die Fahne schreibt, ist dies ein Armutszeugnis, so waren sich die Gäste auf dem Podium, Anne Haffmans (siehe Talk zum Urheberrecht), Sandra Grether, Gründerin einer der ersten Riot Grrl-Bands Parole Trixie, die Sängerin Balbina sowie die ehemalige Femen-Aktivistin Theresa Lachmann, einig. Die Erkenntnis, dass auf eine Geschlechtergerechtigkeit hingearbeitet werden müsse, sei in großen Teilen der Industrie (noch) nicht vorhanden.

Bei vielen großen Festivals unterschreite der Anzahl an Künstlerinnen 10 Prozent, im Management von Labels stelle Anne Haffmans eine absolute Seltenheit dar. "Ich habe schon echt Hornhaut auf den Ellenbogen.", so Balbina. Mit Bezug auf sein eigenes Magazin zeigte sich Spex-Chefredakteur Torsten Groß, der das Podium moderierte, selbstkritisch. Auch die Spex habe dieses Problem erst sehr spät aufgegriffen. Mehr Frauenförderung in der Popmusik und mehr Netzwerke, um verkrustete Strukturen aufzubrechen, wurden gefordert. Damit talentierte Frauen im Pop ohne Hornhaut auf den Ellenbogen ihren Weg gehen können, müsse sich dringend etwas ändern, so die Podiumsgäste.


"Popkultur ist wie eine Packung Schmelzkäse. Man weiß nie, was man kriegt.", würde vielleicht Ente von Schnipo Schranke sagen. Bei dieser "Pop-Kultur" ging man anschließend ob der vielen neuen Eindrücke zufrieden nach Hause. 3 Tage, 10.600 Gäste und ausverkaufte Veranstaltungen bei mehr als 60 spannenden Acts sind ein feines Resultat für den Start. Hervorzuheben ist das grandios freundliche Theken-, Aufsichts- und Sicherheitspersonal am und im Berghain. Die kurzen Wege machten das Festival für denjenigen, der mehr als ein, zwei Acts pro Tag sehen wollte, äußerst reizvoll. Für uns war die "Pop-Kultur" nach all den Tagen auf den wunderschönen Indie-Festivals dieses Landes ein Zugewinn im Jahreskalender. Es wurde ein Weg aufgezeigt, wie sich die Vielfalt des spannenden Popzirkusses präsentieren lässt. 

Der Ort Berghain war für diese Erstausgabe ideal, aufregend, ja geheimnisvoll und extravagant. Dennoch bleibt das Gefühl, dass eine gewisse Hemmschwelle, Konzerte, Performances und Lesungen an diesem Ort zu besuchen, nicht auszuschließen ist. Popförderung und ein Format, das weg vom Branchentreff hin zu einer größeren Publikumsorientierung will, muss sich eben jenes fragen: Tun wir alles, um solcherlei Hindernisse abzubauen und einen barrierefreien Zugang für ein möglichst breites, heterogenes Publikum zu gewährleisten? Hier sind bestimmt auch die Ticketpreise ein Thema, die bei Einzelkonzerten durchaus marktüblich waren, bei einem vollen Programm jedoch deutlich über dem Schnitt eines Drei-Tage-Festivals lagen.

Popkulturförderung scheint endlich in der Denke einer ganzheitlichen Kulturförderung anzukommen. Eben deshalb ist es wichtig, weniger zahlungskräftigen Gruppen nicht per se Steine in den Weg zu legen und ein heterogenes Publikum anzuziehen. Natürlich braucht ein Festival wie dieses keine Helene Fischer, deren Einnahmen in keiner Relation mit vielen Acts bei der "Pop-Kultur" stehen und die bei weitem nicht staatlich gefördert werden muss. Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack, wenn man bedenkt, dass insbesondere der Theater- und Opernbetrieb an seiner über Jahre hinweg praktizierten Selbstreferenz krankt und es eine Mammutaufgabe ist, neue Publikumsgruppen in verstaubte Strukturen zu bringen, innovative Ansätze zu fahren.

Daher, liebe Popkultur, wünsche ich mir, dass Popkulturförderung von vornherein vielfältig gedacht wird und wir nicht in 20 Jahren in einem Theaterbetrieb 2.0 aufwachen. Ich wünsche mir, liebe "Pop-Kultur", dass bei eurem Konzept die Musikschaffenden und ihre Fans im Mittelpunkt stehen. Mehr Begegnungen schaffen, nicht nur in einem größtenteils vom eigentlichen Festival abgeschotteten Nachwuchsprogramm! Wahnsinnig toll war, dass sich die beiden erlebten Diskussionen um die Verbesserung der Situation von Künstlerinnen und Künstler drehten. Weiter so! Ich wünsche mir, dass Popkultur nicht nur die eigene Branche innovativ denkt, sondern dass die Innovation auch auf andere Kulturbranchen überschwappt. Wie man Publikum gewinnt? Das weiß Popkultur am besten.

Ich wünsche mir, dass Popkultur nicht nur wirtschaftlich gedacht, sondern als erster Kontaktpunkt für junge Menschen mit Kultur, als eine kulturelle "Einstiegsdroge", gesehen wird. Dass Popkultur ein Ort der Jugend, der Adoleszenz und des Erwachsenseins ist, an den man mit Geschichten, Platten und Fotos immer wieder zurückkommen kann. Ich wünsche mir, dass das Herz immer öfter über das Portemonnaie siegt. Du, liebe "Pop-Kultur, bist da auf dem richtigen Weg und für den Start war das mehr als ordentlich. Let's do this again! Oder um die wunderbaren Friska Viljor zu zitieren: "Let's do something out of the ordinary." Ich komme gerne wieder.


Text: Daniel Deppe
Titelfoto: Daniel Deppe
Fotos 1-3, 5-6: Pop-Kultur, Roland Owsnitzki
Fotos 4, 7: Pop-Kultur, Tonje Thilesen

Foto 5 v.l.n.r.: Anne Haffmans, Daniel Meteo, Silke Super, Heiko Maas, Dieter Gorny