Neuigkeiten 04.04.2013

Es ist wieder Traumzeit in Duisburg!

Liebes Duisburg, nein: Wenn man dich so von der Autobahn aus im Vorbeifahren sieht, dann bist du erstmal keine Schönheit. Da wirkst du grau und ein bißchen trist, voller Maschinen und Schornsteine und dunklem Rauch. Aber du kannst auch anders. Ich weiß.

Und zwar, wenn Traumzeit ist. Dann wird das stillgelegte Hüttenwerk im Duisburger Landschaftspark Nord in den schönsten Farben bis zum puren Futurismus beleuchtet; dann kommen viele bunte Menschen und noch mehr bunte Musikkünstler und machen sich ein Wochenende, das seinesgleichen sucht. So oder so ähnlich würden es zumindest die Leute beschreiben, die einmal das Traumzeit Festival miterlebt haben, das in Kritiker- und Fankreisen ein immer größeres Renomée genießt.

Dabei hatte es leider im vergangenen Jahr aufgrund von mangelnden Finanzierungsmöglichkeiten und trotz einer Rettungsaktion gar nicht stattfinden können. Die 2013er-Ausgabe wurde aber schon im Oktober 2012 in Aussicht gestellt; das Lineup wächst und wächst, und wir sind so frei, das Traumzeit-Wochenende als eines der schönsten im Jahr anzupreisen und somit wärmstens zu empfehlen.

Was das Aufgebot anbelangt, regiert die Klasse. Früher vor allem der Weltmusik und dem Jazz verschrieben, sind die musikalischen Spielarten der Bands und Künstler heute zahlreich wie exquisit. Angeführt wird das Festival vielumjubelt von Cat Power, den Editors und Alex Clare. Das Grand Hotel van Cleef schickt gleich eine ganze Abordnung, bestehend aus Thees Uhlmann & Band, Torpus & The Art Directors, Patrick Richardt, den Intergalactic Lovers und dem Young Rebel Set. Konstantin Groppers Get Well Soon spielt hier eines seiner selbst auf Festivals immer intensiven Konzerte und die galaktischen CocoRosie bringen ihr im Juni frisch erscheinendes neues Album mit.

Doch das war's noch nicht mit erlesenen Namen: Die Isländer Retro Stefson kommen mit ihrer mitreißenden Show genauso nach Duisburg wie die edlen Shout Out Louds, der ewige Ohrenschmeichler Ron Sexsmith und die frische dänisch-isländische Kollaboration aus Tina Dico und Helgi Jonsson. Es verspricht, ein Fest zu werden.

Das Ganze wird stattfinden am Wochenende vom 21. bis zum 23. Juni und ist somit eine durchaus lohnenswerte Hurricane-Southside-Konkurrenzveranstaltung. Tickets für das ganze Wochenende kosten 83,50 Euro; Tagestickets gibt es für 39,50 pro Tag. Und wenn man nur die Headliner sehen möchte (Editors Freitag, Cat Power Samstag, Alex Clare Sonntag) bekommt man für 28,50 einen ausschließlichen Zugang zur sogenannten Kraftzentrale, dem Venue, das die Headliner plus Special Guests bespielen werden. Für Cat Power ist allerdings derzeit nichts zu bekommen.

Ziemlich toll ist übrigens auch die durchgängige Barrierefreiheit beim Festival, die Besuchern mit Handicap problemlosen Zugang zu allen Venues und Spielstätten ermöglicht. Neben Arbeiten am Gelände zur einfacheren Bewegung werden auch diverse Helfer aus paritätischen Verbänden dabei sein, um eine permanent gute und umfassende Versorgung zu gewährleisten. Eine prima Sache ist das!

In diesem Sinne: Nillson.de empfiehlt ausdrücklich einen Besuch in Duisburg mit fantastischer Musik und außergewöhnlicher Atmosphäre. Denn: Es ist nicht alles immer so, wie die Autobahn es einem suggeriert. Wir sehen uns!

Hier nochmal die harten Fakten:
Was? Traumzeit Festival 2013
Wo? Landschaftspark Duisburg-Nord (NRW)
Wann? 21. bis 23. Juni 2013
Wieviel? Kombiticket 83,50; Tagestickets je 39,50; Headliner-Tickets je 28,50 Euro.
Mit wem? Freitag: Editors / Lukas Graham / Thees Uhlmann & Band / The Kyteman Orchestra / Agnes Obel / Max Prosa / Paperstreet Empire / Dirty Honkers / Skip & Die / Torpus & The Art Directors. Samstag: Retro Stefson / Ron Diva & Band / Cat Power / CocoRosie / Get Well Soon / Young Rebel Set / C2C / Tina Dico & Helgi Jonsson / Hiromi - The Trio Project / Misteur Valaire / Kai Schumacher / Patrick Richardt. Sonntag: Mobilée / Alex Clare / Laing / Shout Out Louds / Chelsea Light Moving / Charles Bradley / Ron Sexsmith / Sebastian Lind / Nguyen Le / Felix Meyer / Hypnotic Brass Ensemble / Intergalactic Lovers / Flowerpornoes


Text: Kristof Beuthner
Foto: (c) Landschaftspark Nord