Artikel 25.09.2018

Der schönste Overkill der Welt: Nillson beim Reeperbahn Festival 2018

Was für ein Wochenende. Mit einem unfreiwillig langen Autobahn-Intermezzo, funktionierenden und in den Wind geschossenen Plänen, leckeren Burgern, tollen Schnacks, neuen Lieblingsbands, erinnerungswürdigen Konzerten und vielen, vielen gelaufenen Kilometern ist und bleibt das Reeperbahn Festival in Hamburg der schönste Overkill der Welt.

So kann es eben auch gehen: Da freut man sich monatelang aufs Reeperbahn Festival, schreibt sich tagelang Pläne zusammen, verzweifelt schier wenn von Veranstaterseite auf einmal doch noch eine Bandwelle bekannt gegeben wird, bringt alles in halsbrecherischer Manier trotzdem unter, verabredet sich wie wild schon für den Mittwochnachmittag zu Kaltgetränken und Grillgut - und dann kommt einem doch das Leben dazwischen. Genauer gesagt: Dicker Unfall auf der A7, während der anderthalbstündigen Stillstandsphase fahren zwei Löschfahrzeuge und vier Abschlepptransporter an mir vorbei, es muss übel aussehen. Weil ich zwar umweltbewusst während dem unverhofften Stopp den Motor, nicht aber die Zündung ausgeschaltet habe, schaue nun plötzlich ich in die Röhre, als der Verkehr sich schließlich wieder bewegt - denn mein Auto tut es nicht. Batterie alle. Auf dem Mittelstreifen. Die Typen hinter mir sind gut gelaunt und schieben mich an die Seite. Die Rettung in Form eines Werkstatttypen kann aber nicht zu mir durchkommen, weil sich im Stau hinter mir ein paar LKWs ineinander geschoben haben. Nochmal 2 Stunden warten. Meine Pläne rinnen mir durch die Hände wie feinster Wüstensand. Der Typ kommt und gibt mir mit einer portablen Batterie innerhalb von zwei Minuten die benötigte Starthilfe. Ich bin kein Mitglied im gelben Club und drücke meinem Retter mein komplettes Reeperbahn Festival-Verpflegungs-und-Platten-Budget in die Hand. Am liebsten würde ich wieder umdrehen. Die Laune ist im Keller.

Und doch rollt mein Auto Sekunden später weiter gen Hamburg City. Hatte ich nicht ein paar Tage zuvor an dieser Stelle weise geraten, mit den Plänen nicht allzu stiernackenmäßig umzugehen und alles ein wenig auf sich zu kommen zu lassen? Im Ernst, denke ich: Den Leuten, die den Unfall hatten, geht es heute definitiv schlechter. Ich verpasse bloß ein paar Bands. Trotzdem: Als ich endlich auf der Reeperbahn lande und mein Bändchen ums Handgelenk trage, muss ich erstmal ankommen. Mit Freunden und Kaltgetränken. Das ist eben auch das Reeperbahn Festival. Ich bin froh, dass scheinbar an jeder Ecke ein Schnack mit lange-nicht-gesehen-Typen wartet. Zu den Rikas ins Docks schaffe ich es natürlich genauso wenig wie zum Alternativplan Hope in den Sommersalon. Aber wer auf dem Reeperbahn Festival an festen Vorhaben festhält, ist ja im Zweifelsfall immer gekniffen.

So kommt es erst um viertel nach neun zum ersten Date musikalischer Natur. Ruston Kelly sollte ein echtes Highlight sein, das Album „Dying Star“ war mit seinem Mix aus Country und Songwriter-Pop ein würdiger Begleiter auf meinem unheilsvollen Roadtrip in die schönste Stadt: Wie könnte das Reeperbahn Festival für mich würdiger beginnen? Doch der Texaner erfüllt die großen Erwartungen nicht, lässt die beiden besten Songs der Platte, „Mockingbird“ und „Son Of A Highway Daughter“ unter den Tisch fallen und verwundert mit gar nicht so erdiger Arroganz. Spontan eingestreute Freestyle-Nummern über seine Angebetete, die ihn nur begehrt, wenn sie stoned ist, berühren eher peinlich. Schade. Oder ist es der lange Tag, der mir in den Knochen steckt? Ich entschließe mich, zu tun, was heute gut für mich ist: Freunde treffen, über Musik quatschen und es schön finden, wieder hier zu sein.

Der Donnerstag startet mit genau der richtigen Zurückhaltung: Das Dutch Impact-Showcase im Molotow ist seit Jahren fester Bestandteil meiner Reeperbahn-Ambitionen, und dieses Jahr ist es wunderbar vielseitig aufgestellt. Es beginnt mit zwei Klavierkonzerten: Pieter de Graaf hatte es satt, nur die Klavierarrangements zu basteln und spielt nun lieber selbst Contemporary-Piano; Joep Beving, der mit seiner Körpergröße und dem William-Fitzsimmons-Gedächtnis-Bart eine beeindruckende Erscheinung ist, hat da einen wesentlich klassischeren Ansatz und hinterlässt den bleibenderen Eindruck. Und die Folkies von Rosemary & Garlic, die mir zunächst ein klein wenig zu traditionalistisch und hippie-selig erschienen, überzeugen mich schließlich restlos mit wundersamen, zartfühlenden Kammerfolk-Perlen und dem glasklaren, glockenhellen Gesang von Anne van den Hoogen. Ein wenig Frieden, ein wenig Liebe: Selten reichte es aus, eine Band schlicht mit dem Wort „schön“ zu beschreiben.

Als vielversprechende Newcomerin gilt Pip Blom aus Amsterdam, die mit ihrer Band leidenschaftlichen Punk’n’Roll Marke Breeders spielt - die erst 20jährige überzeugt tatsächlich mit ihrer jugendlichen Unbekümmertheit und mitreißendem Sound, aber ihre Vocals sind nicht besonders gut abgemischt und rutschen schnell in eine übersteuerte Kieksigkeit - das macht den halbstündigen Showcase leider eher zu einer anstrengenden als zu einer einnehmenden Angelegenheit.

Dafür geht es danach zum Helga-Award, der Jahr für Jahr in wechselnden Kategorien an Festivalmacher verliehen wird, und der hält ja immer sein Unterhaltsamkeits-Versprechen. So auch diesmal. Der Hamburger Kneipenchor eröffnet die Veranstaltung mit Queens „Don’t Stop Me Now“, und das kann man durchaus wörtlich nehmen. Denn der Intro Verlag, der neben dem Intro Magazin auch für die Veröffentlichung des Festivalguide verantwortlich zeichnete, hat zu unser aller großem Erschrecken bekanntlich im Juni seine Pforten geschlossen, und weil Festivalguide-Chefredakteur Carsten Schumacher mit seinem Team auch den Helga-Award kuratierte, stand die Nummer auf der Kippe - bis sich die Booking-Agentur Oha! Music aufmachte, den Helga zu retten. Nun stehen Carsten Schumacher und sein unerschütterlicher Sidekick Bernd Begemann wieder auf der Bühne und führen mit viel Astra und Hirsch durch anderthalb Stunden, in denen viel Bier getrunken wird, Till Krägeloh vom Watt en Schlick als meiste Veranstalterpersönlichkeit of ze year ausgezeichnet wird, das MS Dockville den Preis für das beste Booking und den schönsten Campingplatz abräumt, die Fusion den Helga für das beste Gewissen einheimst und der Award für das beste Festival 2018 an niemand geringeren als das Wacken Open Air geht. Zwischendurch reißt sich Bernd Begemann Brusthaare aus und wirft sie ins Publikum, es kreist die Hirsch-Flasche und alle haben einen Heidenspaß. Der Intro Verlag wird schmerzlich vermisst - der Helga wird weiter leben, und das ist fantastisch.

Dann geht es weiter auf Entdeckungsreise, und die führt mich zunächst in die Prinzenbar zu den Great News aus Norwegen, die ziemlich spannenden und sehr tanzbaren Indie-Pop mit Shoegaze-Elementen spielen und euch an dieser Stelle dringend empfohlen werden müssen. Die Location mit ihren wunderbaren Deckenverzierungen, der tollen Raumästhetik inklusive Balkon und dem riesigen Deckenspiegel allein ist ja schon jedes Jahr einen Besuch wert, die Band kann es auch kaum fassen, dass sie an einem so herrlichen Ort spielen darf. Nicht ganz so prachtvoll ist es im Kaiserkeller, trotzdem spielt auch dort ein ziemlich faszinierender Newcomer, und zwar Stereo Honey, deren Sound einen unheimlich einnehmenden Pop-Appeal aufweist, schön schneidend nach vorne drängelt und zwischendurch immer wieder mit sphärischer Klarheit brilliert. Auch hier: Eine große Empfehlung.

Aber die Gewinner des Tages heißen in musikalischer Hinsicht zweifelsfrei Altin Gün, für die ich die dreiviertelstündige Wartezeit im Kaiserkeller gern überbrücke. Die Holländer haben mich schon beim Appletree Garden für sich gewinnen können, aber im Club sind sie noch stärker. Die Story ist bekannt: Die holländischen Musiker Jacco Gardner und Jasper Verhulst verliebten sich in Istanbul in den Sound türkischer Traditionals von Erkin Koray oder Selda Bacan, verquickten diesen, zurück in dr Heimat, mit einer ordentlichen Portion Funk, Fuzz und Psychedelia und holten sich die türkischen Sänger Merve Dasdemir und Erdinc Yildiz Ecevit mit ins Boot, um einem brodelnden, ungeheuerlich groovenden Sound-Hybriden das Leben zu schenken. Das kann überhaupt gar nicht anders als mitzureißen, der rappelvolle Kaiserkeller tanzt und bewegt sich; das alles ist höchst faszinierend und überzeugt in jeder Hinsicht. Besser kann man seinen Musiktag kaum abschließen.

Außerdem erfordert der Freitag eine Menge innere Stärke. Erstens kippt das Wetter. War es bislang noch lange warm und so bis spät in die Nacht an irgendeinem Kiosk bei guten Gesprächen auszuhalten, begrüßt mich am Freitag ein satter Regenguss und ein Temperatursturz um satte fünfzehn Grad. Dann muss eine Entscheidung getroffen werden: Gebe ich den Neuentdeckungen auf dem Reeperbahn Festival weiter die Chance oder hofiere ich die großen Namen? Da wäre nämlich nicht nur eine absolute Herzensangelegenheiten wie Konstantin Groppers Get Well Soon mit der Uraufführung der „Nightmares“-Trilogie mit allen Gästen des aktuellen Albums „The Horror“ (Kat Frankie, Sam Vance-Law, sogar Konstantins Vater Walter Gropper an der Orgel!) in der St. Michaelis-Kirche zu versorgen. Mit der Bekanntgabe der Arena-Ikonen Muse für eine Show als Secret Headliner bei der Warner Music Night im Docks schießen die Reeperbahn-Veranstalter den Vogel ab und verkaufen sofort alle noch verfügbaren Tickets aus. Soll ich also nun lieber in den kleinen Clubs bleiben oder die Chance nutzen, Muse in einem vergleichsweise kleinen Venue wie dem Docks zu sehen? Was für eine Herausforderung.

Aber ich entscheide mich gleich dagegen. Was sollen die langen Schlangen im Regen, wenn ich statt dessen ein, zwei neue Lieblingsbands mitnehmen könnte? Und zuerst wartet sowieso der Aussie BBQ Showcase im Molotow und ein wenig Zeitvertreib mit Künstlern wie Mijo Biscan, dessen Indierock nach Herzschmerz und Fernweh klingt und stark sympathisch daher kommt. Oder den Hollow Coves, die an Simon & Garfunkel und die Kings Of Convenience mit etwas mehr Pop-Approach erinnern und dabei schüchtern wirken wie Schuljungs, die eigentlich ein Surfbrett und den Sonnenuntergang am Strand der Bühne vorziehen würden, aber zufällig hier auf der Reeperbahn gelandet sind. Oder Ziggy Alberts, der mit seinem Freddy Mercury-Gedächtnis-Porno-Bart nebst Schiebermütze aussieht wie einer von den Village People, aber hübsch erdigen Songwriter-Pop spielt und dabei mit bodenständig-australischem Charme überzeugt. 

A propos: Der Aussie BBQ-Showcase wäre nichts ohne seinen Conferencier, Glenn Dicky von Sounds Australia, der mit Fransen-Schnauzer, Griller-Basecap und unwiderstehlicher Begeisterung Band für Band ansagt. Da ist es kein Wunder, dass sich der Backyard mehr und mehr füllt; Ainslie Wills‘ an Courtney Barnett erinnernden Slackerpop kann man, wenn man Pech hat, nur hören ohne die Band zu sehen, und auch bei den androgynen The Babe Rainbow drinnen im Club ist Platz knapp - nur, dass man ihn hier ausnahmsweise gerne wieder hergibt, weil dieser Mix aus Glampop und Indierock nur bedingt zu überzeugen weiß.

Am Abend hat Florian Sievers, ex-Talking-to-Turtles und nun als Das Paradies unterwegs, gar nicht mehr nötig, sich als kommender Lieblings-Typ anzubiedern. Den haben die, die nicht schon um 19:15 Uhr in der Docks-Schlange standen und den Weg in die Große Freiheit 36 gefunden haben, eh schon ins Herz geschlossen mit seinem fluffig-leichten Sommerpop mit diesen großartigen Texten über das Leben und die Scherze, die es mit einem so treibt, wenn man nicht aufpasst. Es ist ein tolles Konzert, das einen ein wenig rausnimmt aus all dem Trubel draußen - die Frage „Sind das Windkraft- oder Erdantriebspropeller?“ aus dem besten Song, „Discoscooter“, wirkt auf diesem Reeperbahn Festival alles andere als deplatziert.

Weiter geht’s ins Headcrash - dort spielen die Schotten von Fatherson, dank deren grandiosem Konzert vor drei Jahren im Grünen Jäger wir Fans sind. Ross Leighton und seine Band spielen sich durch ein unheimlich energetisches halbstündiges Set, das fast nur Songs der letzten beiden Alben bietet. Das ist, auch wenn uns das Debüt damals sehr ans Herz gewachsen ist, aber gar nicht schlimm, weil die neuen Stücke wesentlich rauer und rifflastiger klingen, was auch auf die wenigen Evergreens wie „Just Past The Point Of Breaking“, „Always“ und „I Like Not Knowing“ abfärbt und den Sound der Band weit mehr in die schrammelige Club-Atmosphäre des Headcrash als auf größere Bühnen passen lässt.

Danach ist die Luft, nicht zuletzt wegen der anstrengenden ersten zwei Festivaltage, merklich raus. Was gäbe es da für einen besseren Ort als den Resonanzraum im Uebel & Gefährlich-Bunker, der heute die Neue Meister-Labelnacht beheimatet? Ich lehne mich mit einem Glas Cabernet gemütlich im Sitz zurück und lausche dem überaus kraftvollen Band-Auftritt von John Metcalfe, der heute sein neues Werk „Absence“ zum ersten Mal einem Publikum präsentiert und dabei faszinierende Klangwelten zwischen dem sphärischen Post-Pop von Gregor Samsa, ambitionierter Neoklassik und cineastischem Bombast kreiert. Es folgt noch das Berliner Duo CEEYS - der Projektname beinhaltet die tragenden Instrumente Cello und Keys (also Klavier) - mit seinem wabernden, suggestiven Ambient-Sound, der von Wänden und ihrem Innenleben erzählt und überaus freundlich und offen moderiert wird. Ich kann heute sehr gut schlafen - und das ist alles andere als despektierlich gemeint.

Das Wetter ist leider auch am Samstag nicht besser. Es regnet und es ist irre kalt; die Feuchtigkeit zieht durch die nassen Schuhe in den ganzen Körper. Das beeinträchtigt unseren Besuch in der Spielbude, wo wir beim Best-Of-Showcases-Showcase ein Wiedersehen mit Mijo Biscan und die Entdeckung der tollen Wargirl mit ihrem energiegeladenen Mix aus Soul, Afrobeat und Latin Pop feiern - allein, draußen sein ist keine gute Idee. Da hilft auch kein Zwischenstopp im Festival Village, wo die Franzosen von Part-Time Friends sehr hübschen Folkpop mit Shout Out Louds-Nähe spielen. Heißer Kaffee ist heute nicht genug. Und so verstecken wir uns am Nachmittag fernab vom Reeperbahn Festival im Kino und schauen uns „Das Haus der geheimnisvollen Uhren“ an. Ohne Musikbezug, aber eine nette Abwechselung.

Aber die kurzen Nächte und die Kälte, die einfach nicht aus den müden Gliedern verschwinden will, fordern Tribut. Die tollen Dänen von D/Troit geben im Indra mit ihrem unfassbar dicken Soul-Sound und rhythmischen Unterleibszuckungen des Sängers alles, um uns nochmal richtig nach vorne zu pushen - leider entpuppt sich der Plan, bei der Danish Music Reception noch schnell einen leckeren Burger abzugreifen und das Indra durch den Seiteneingang zu betreten, als Reinfall, weil die Schlange zu lang ist und wir das Konzert zugestellt von einem roten Pfeiler gleich neben der Eingangstür erleben. Der Laden platzt aus allen Nähten, und es wäre D/Troit sehr zu gönnen, wenn sie bald sehr viel größere Bühnen mit Leben füllen dürften - selbst, wenn man die Band nicht sieht, kann man sich der Energie dieser Band kaum entziehen.

Doch nichts ändert etwas an der Tatsache, dass nach all den Konzerten, Schnacks und gelaufenen Kilometern die Batterien meines Autos wieder voll, die eigenen aber leer sind. So wird das Konzert von Jessica Einaudi in Angie’s Nightclub zur Abschiedsveranstaltung. Die Tochter von Ludovico Einaudi präsentiert ihr soeben erschienenes und von Ehemann Federico Albanese produziertes neues Album „Black & Gold“ einem zunächst sehr aufgeschlossenen und andächtig schweigenden, dann aber leider zunehmend gesprächsfreudigen Publikum, was schade ist, weil der schwebende, sphärische Dreampop mit Einaudis inniger Stimme wirklich höchst atmosphärisch und intensiv klingt und wirklich keinerlei Hintergrundgeräusche störender Natur verdient. Wenn sie zwischen den Songs spricht, ist es fast ein Flüstern, doch dann sind die Leute leise und folgen gebannt ihren Worten - die Italienerin mit der beeindruckenden Lockenpracht verfügt über eine überaus einnehmende Präsenz auf der Bühne; das anzuschauen, ist faszinierend.

Und dann geht es nach Hause und das letzte Festival dieses Jahres, das diesbezüglich so gut zu uns war, ist vorbei. Der Weg zur St. Pauli-Kirche, um noch einen Blick auf den eigentlich heiß erwarteten und frisch mit dem Anchor-Award für die beste Festival-Performance ausgezeichneten Tamino zu werfen, ist nicht mehr drin. Ab ins Auto, es läuft ja wieder. Ab ins Bett. Es ist gut gewesen.

Trotzdem bleibt ein gutes Gefühl nach diesem wieder einmal sehr besonderen Reeperbahn Festival. Vier Tage lang Bands entdeckt, leckeres Zeug an Food Trucks probiert, Freundschaften gepflegt und neue Kontakte geknüpft, spontanen Tipps gefolgt und Pläne in den Wind geschossen, die Unbequemlichkeit einer stressigen Anreise ausgesessen, grandiose und weniger grandiose Konzerte gesehen, neue Likes verteilt um den Fokus nicht zu verlieren, Songtexte ins Herz tätowiert und jetzt schon wieder Bock auf die neue Festival-Saison bekommen. Das alles geht kaum irgendwo besser als beim Reeperbahn Festival im großartigen Hamburg.


Text und Fotos: Kristof Beuthner